23.10.12

Edgar Wasser

Erst kam das "Stockholm-Syndrom"
Dann die Internetblogs
Dann der Splash!-Biergarten -
Interviews geben, und doch
Absagen dann im Nachhinein habe
Den Entschluss gefasst
Dass es im Endeffekt nur drum geht
Dass man gute Mucke macht
Und nicht um das, was man redet vor Kamera
Wenn ich was sagen will
Dann setz' ich mich hin
Und schreib' 'nen Part
Das heißt bis auf ein paar textinterviews
Gibt es von mir eigentlich bisher
Nichts außer Musik
Ach so, wobei noch das im On3-Studio
Und da benehm' ich mich
Ja wie ein Vollbluthurensohn
Um zu zeigen, dass es keinen Wert hat
Was man da sagt
Keine Ahnung, ob das irgendwer verstanden hat
Doch umso cooler finde ich die Tatsache, dass
Ich es so weit geschafft hab'
Weil ich im Grunde sagen kann
Dass alles an der Mucke lag und halt daran
Dass Mark Zuckerberg Facebook erfunden hat
Hab 5000 so genannte Freunde
Die posten oder liken
Oder Kommentare schreiben
Bin mir immer noch nicht sicher
Wie ich das so find seh'n zu könn'
Dass manche meiner Fans halt Spasten sind
Auch wenn das so klingt
Als ob ich irgend so
Ein undankbarer Bastard bin
Mann, die meisten Fans sind sicher cool
Ganz bestimmt
Ganz im ernst: ich dankbar für jeden Hörer
Hand auf's Herz
Für jeden, der sich reinzieht
Was ich so mache jetzt mal ehrlich
Ist gar nicht einfach heutzutage
Wer hätte gedacht
Dass ein Klick so anstrengend sein kann?
Dank JuliensBlog und so weiter
Da bin ich froh
Dass sich Leute überhaupt mein
Zeug noch laden egal, ob die EP mit
Miami oder "Leuchtbuchstaben"
Oder die Kollektion von kostenlosen Songs
Die sich für mich eigentlich
Sowieso schon dafür lohnten
Dass Maeckes später sagt
Dass er Gefallen an mein' texten hatte
Wenn deine Idole dich loben
Musst du was richtig machen
Denke ich mir jetzt mal denke auch
Dass ich nur durch Musik
Menschen kennengelernt hab
Die mittlerweile gute Freunde sind
- oder warte
Muss ich davor oder danach "no homo" sagen?
Scheiß drauf, ist alles perfekt
Wär’s nicht gelaufen, wie es lief
Gäb’ es heute keine Platte mit Cap
Yep, dann würd ich heut’ auch nicht
Mit LUX zusamm’ Lieder schreiben
Keine iPad-Beats machen auf Zugfahrten
Mit DJ Pilot hätt kein' Booker
Der nur 4 Stunden am Tag schläft
Würd mir nicht Toni AggroTV-Videos anseh’n
Tim, Phil und der Rest –
Niemand wär’ am Start
Ohne ISOfIVE, kein Video zu "44 Bars"
Ohne Miami Weisz
Womöglich gar kein Edgar Wasser
Ist doch alles cool wie es kam
Auf die Gefahr hin
Dass das grade krass pathetisch klingt
Und vielleicht ein wenig dramatisiert
Doch das nehm’ ich hin
Weil das hier alles irgendwie
Erstaunlich groß wird:
Zwei Blumentopf Touren in
Einem Jahr supporten konzerte spielen
CDs ausverkaufen in paar Stunden
Okay, war’n auch nur 250, aber trotzdem
Bei "Catch a fire"
Von Fard darauf hingewiesen
Ich könnte für "Deutschsein" von sein’
Fans auf die Fresse kriegen
Ernsthaft überlegen
Wie man den performt und dann
Tony fragen, der nur sagt:
"Spiel einfach den Song, du Spast!"
Im Nachhinein, kein Plan
Was ich dabei dachte ich mein’, der Tag
An dem ich irgendwas aus Angst sein lasse
Sollte der Tag sein
An dem man mir das Mikrofon
Aus der Hand reißt
Und mir verbietet, es anzufassen!
Mal gucken, ob es dazu noch kommt
Die ersten zwei Jahre sind
Geschafft seit "Stockholm-Syndrom"

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