Mein Flaches Land

So oft die nordseewogen an die geesten schlagen
Die dünen ihnen stumm das feste land versagen
So oft am schwarzen riff die brandung jäh zerschellt
So oft der nebel braut, auf deiche, moore fällt
Und sich manch herz allein nur von der hoffnung nährt
Wenn ihm der ostwind keuchend in die flanke fährt
Dann kämpft mein flaches land

So oft die wolken sich von seeland einwärts wälzen
Wo kirchen berge sind und ihre türme stelzen
Für teufel, steinerne, die sie herunterziehen
So oft das feuer selbst ermattet im kamin
Und regen macht die welt zur großen einsied'lei
Wenn sich der westwind stürzt auf die belund-bastei
Hält wacht mein flaches land

So oft der himmel grau in grau in der gracht ertrinkt
So oft der himmel uns nur finsternis beschert
So oft der himmel uns zu tiefer demut zwingt
So der himmel selbst sein himmelblau entbehrt
So oft der nordwind wild durch die gehege fährt
Und schier zerreißen will was jedem lieb und wert
Dann knirscht mein land, mein flaches land

So oft die schelde blitzt und mittelmeerisch blaut
Und ihren fluten sich die flämin anvertraut
Wenn überm ufer schilf die wasserjungfer schwebt
Wenn in der ebene die julihitze bebt
So oft der südwind sanft durch das getreide streicht
Und längst kein wölkchen mehr bis zu den waden reicht
Dann lacht mein land, mein flaches land

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