König der Kinder
Eines Tages in meiner Straße,
es begann wie jeden Tag,
Kinder auf den Stiegen saßen,
schauten auf wie jedes Mal,
wenn der Alte durch den Regen
seinen Leierkasten schob,
zu schwach die Füße zu bewegen,
seinen Kopf zum Singen hob
Dann war er König dieser Kinder
er war ein Troubadour für sie
Und auch ich stand oft daneben
brüllte mit vor Leidenschaft
In seiner Stimme war ein Beben,
wenn er sang mit letzter Kraft
Oftmals ging ein feines Lächeln
um den alten verknitterten Mund,
wenn wir Knirpse ihn umstanden,
brüllten mit aus vollstem Schlund
Dann war er König dieser Kinder
er war ein Troubadour für sie
Später sah ich ihn dann wieder
auf dem Hof von nebenan
bettelnd sang er seine Lieder
verbrannt und voller Gram,
und kein Kind stand mehr daneben,
mit offenem Mund voll Seeligkeit
In seiner Stimme war kein Beben
vorbei die ganze Herrlichkeit
Er war der König dieser Kinder
er war ein Troubadour für sie