Waidmanns Heil

Sie werden kommen, um zu jagen
mit Gewehren in der Hand,
und sie schleifen ihre Ketten
voller Wollust übers Land.

Ihre Hunde jaulen leise,
denn sie wittern meinen Duft,
und ihr Adler stößt verklärt
den krummen Schnabel in die Luft -

ja, ich seh sie schon...

Diese Erde breitet lächelnd
ihre Kälte über mich,
und die Tugend fühlt sich wieder
einzig wahr und wesentlich.

Selbst mein unerhörtes Schweigen
wird beflissentlich bewacht.
Ihr wollt richten? Welche Richtschnur?
Was ihr Recht nennt, nenn ich Macht!

Waidmanns Heil, ihr werdet jagen,
meinen Mut zu Markte tragen.
Waidmanns Dank, ihr müßt mich kriegen.
Eure Gerechtigkeit wird siegen.

Greise Mönche hetzen gierig
mit Gebeten ins Geschehen.
Schon am Modern, doch sie werden
sich mit Lust an mir vergehen.

Ihr Gemurmel steigt nach oben
und formiert sich zum Gefecht.
Schleudre deine Blitze, Vater,
denn dein Urteil ist gerecht.

Sie werden kommen, um zu jagen,
und die Städte werden leer.
Schon umzingelt mich ihr Atem,
und die Luft wird zäh und schwer.

Alle Menschen werden Brüder,
denn sie haben einen Feind.
Wieder sind die Pharisäer
in Wahrhaftigkeit vereint.

Waidmanns Heil, ihr werdet jagen,
meinen Mut zu Markte tragen.
Waidmanns Dank, mich sollt ihr kriegen:
Alle könnt ihr nicht besiegen.

EV: Ich singe, weil ich ein Lied hab - Live im Onkel Pö (1975), Eine ganze Menge Leben (1978), Live (1979)

Textfassung Onkel Pö (1975):

Sie werden kommen, um zu jagen
mit Gewehren in der Hand,
und sie schleifen ihre Ketten
voller Wollust übers Land.

Ihre Hunde jaulen leise,
denn sie wittern meinen Duft,
und die Falken stoßen
ihre krummen Schnäbel in die Luft -

ja, ich seh sie schon...

Diese Erde breitet lächelnd
ihre Kälte über mich,
alle Stürme sind versammelt
um zu stürmen gegen mich.

Und ein ungezähmtes Lachen
stößt mir züngelnd in die Brust.
Taucht mich ein in Licht und Glorie,
wenn ihr tötet, dann mit Lust!

Waidmanns Heil, ihr sollt mich kriegen.
Die Gerechtigkeit wird siegen.
Waidmanns Dank, ihr sollt mich haben.
Ich helf mit mein Grab zu graben.

Greise Mönche rollen gierig
mit Gebeten ins Geschehen.
Schon am Modern, doch sie werden
sich mit Lust an mir vergehen.

Ihr Gemurmel steigt nach oben
und formiert sich zum Gefecht.
Schleudre deine Blitze, Vater,
denn dein Urteil ist gerecht.

Sie werden kommen, um zu jagen,
und die Städte werden leer.
Schon umzingelt mich ihr Atem,
und die Luft wird zäh und schwer.

Alle Menschen werden Brüder,
denn sie haben mich zum Feind.
Ich bin müde und bin endlich
ganz und gar mit mir vereint.

Waidmanns Heil, ihr sollt mich kriegen,
die Gerechtigkeit wird siegen.
Waidmanns Dank, ihr sollt mich haben.
Ich helf mit mein Grab zu graben.

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