Wiegenlied

Du hattest nie eine Kindheit, mein Kind.
Dir sang man kein Wiegenlied.
Dich sangen Bomben und Totengeläut´
in den Schlaf. Die hatten dich lieb.

Dich tröstet keine Mutter, mein Kind.
Deine Mutter ist lange schon tot.
Dein Vater kämpft auf dem Felde der Ehre.
Dieses Feld ist von Blut so rot.

Wie war doch dereinst meiner Mutter Hand
mir Zuflucht vor allem Bösen.
Wie konnte mich ein liebes Wort
von allen Ängsten erlösen.

Ich lernte nicht kämpfen. Ich durfte sein
und durfte Liebe erfahren.
Auch wenn mir vieles verloren ging,
so konnt´ ich doch manches bewahren.

Dich aber werden für alle Zeit
die Geister der Finsternis jagen.
Und deine Angst vor der Dunkelheit
musst du für immer ertragen.

Und sie werden es wieder nicht verstehen,
denn sie wissen nichts vom Leben,
wenn du sie ihnen abschlagen wirst,
statt ihnen die Hand zu geben.

Du hattest nie eine Kindheit, mein Kind.
Dir sang man kein Wiegenlied.
Dich sangen Bomben und Totengeläut´
in den Schlaf. Die hatten dich lieb.

Wissenswertes über das Lied Wiegenlied von Konstantin Wecker

Auf welchen Alben wurde das Lied “Wiegenlied” von Konstantin Wecker veröffentlicht?
Konstantin Wecker hat das Lied auf den Alben “Am Flußufer” im Jahr 2005 und “Politische Lieder” im Jahr 2006 veröffentlicht.

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