Wo sie warten
[Strophe 1]
Hier unten ist das Licht gebrochen
Und alles hört man nur gedämpft
Wir haben uns die Welt versprochen
Und hätten hart um uns gekämpft
[Strophe 2]
Trotz königlichem Wunsch der Väter
Sind wir doch hoffnungsfroh entbrannt
Erloschen war'n wir wenig später
Als neues Heim des Flusses Sand
[Strophe 3]
Drei Kerzen habe ich entzündet
In mond- und sternenloser Nacht
Damit er mich im Dunkel findet
Hätt' ich die Lichter nur bewacht!
[Refrain]
Ihr könnt es nun nicht mehr verhindern
Das Wasser hat uns längst vermählt
Das Märchen von den Königskindern
Wird nur von uns allein erzählt
[Strophe 4]
Du schwammst in Finsternis alleine
Verlorst die Richtung und ertrankst
Die Manteltaschen voller Steine
Ging ich dich suchen, ohne Angst
[Strophe 5]
In unser Reich dringt nie die Sonne
Kein Windhauch und kein Kinderlied
Weil eine scheinheilige Nonne
In falscher Treue uns verriet
[Strophe 6]
Drei Kerzen hat sie mir entzündet
In mond- und sternenloser Nacht
Doch plötzlich war ich wie erblindet
Wer hat die Lichter ausgemacht?
[Refrain]
Ihr könnt es nun nicht mehr verhindern
Das Wasser hat uns längst vermählt
Das Märchen von den Königskindern
Wird nur von uns allein erzählt
[Strophe 7]
Ums Leben und ums Glück betrogen
Wir warten hungrig, kalt und bleich
Mit viel Geduld unter den Wogen
Und schau'n hinauf zu eurem Reich
[Strophe 8]
Drei Kerzen haben wir entzündet
Im kalten Wasser, tief im Fluss
Damit ihr uns dort unten findet
Weil jemand dafür büßen muss...
Und wird...
[Refrain]
Ihr könnt es nun nicht mehr verhindern
Das Wasser hat uns längst vermählt
Das Märchen von den Königskindern
Wird nur von uns allein erzählt