Nach all’ den Jahren
Gleich Segelschiffen, die die Anker lichten
Geh'n mir Erinnerungen durch den Sinn
Und märchenhafte Weißt-du noch-Geschichten
Begleiten mein "Woher" in mein "Wohin"
Ich denk' an euch, ihr Freunde meiner Jugend
An Eltern, Brüder, Nachbarn nebenan
Ich denke an die Not und an die Tugend
Die ich nicht voneinander trennen kann
Ich denk' an Szenen, die im Gestern spielen
An Liebe, die ich nur im Traum umwarb
An Sehnsucht nach zu hoch gesteckten Zielen
An Glück, das nicht in der Erfüllung starb
Ich denk' an jeden Sturz ins Bodenlose
An jeden Tiefenrausch im Höhenflug
Ich atme noch den Duft von jeder Rose
Die je in meinem Herzen Wurzeln schlug
Ich denk' an die, die anders weiterleben
An meine Kinder, die erwachsen sind
An Menschen, die auf meiner Strecke blieben -
Nicht miterfaßt von meinem Rückenwind
An alle, die mir unentbehrlich waren
Und sind und bleiben - nach all den Jahren
Ich denke an euch Musiker und Dichter
Heinz, Walter, Willy
Bob - wie ihr auch alle heißt
An hunderttausend Publikumsgesichter
Mit Liebe, die noch heut' mein Herz zerreißt
Oh ja, auch an die Liebe muß ich denken
Die so manches Spielchen mit mir trieb
Ich ließ mich allzuleicht von ihr beschenken
Wobei ich sicher vieles schuldig blieb
Stößt mancher Anruf auch auf taube Ohren
Haut auch ein Wiedersehen mit euch nicht hin
Aus meinen Augen hab' ich euch verloren -
Doch ich verlor euch niemals aus dem Sinn
Ich denk' an euch, ihr Freunde meines Lebens
Wo ihr auch seid, ihr seid ein Stück von mir
Der Teufel nimmt es und die Götter geben's
Erinnerung beflügelt mein Klavier
Ich denk' an Wunder
Die sich heut erst offenbaren
Nach all den Jahren - nach all den Jahren