Der Schrei

Stand ich einst auf einem lichten Fels,
Dessen Fuß vom Meer umtost.
Hart im Wind vom Sturm umgriffen,
Suchte Frieden, Freiheit, Trost.



Und ein Schrei löste sich dann
Aus meiner Kehle, stürmte himmelan.


Stieß an brennendes Gestirn.
Suchte seinen Weg, vorbei
An noch nicht entdeckten Welten,
Hin zum ewigen Eis.



So ein Schrei kann viel erreichen.
Herzen reißen,
Stein erweichen,
Kann die Grenzen überfliegen
Und kann jede Furcht besiegen.



Fast verhallt, ein leises Flüstern nur,
Kam der Schrei dann schließlich an,
In dem fernen, kalten, stillen Land,
Bei dem alten weisen Mann.



Und er lauschte meinem Schrei,
Lächelte, und dachte bei sich leis:
Nein, Es ist noch nicht zu spät!
Denn ich höre, dass Du lebst.
Wenn du schreist, wie neugeboren,
Ist noch lange nichts verloren!



Halb im Traum noch, halb erwacht,
Sah ich wo ich schrie, wo ich stand
Auf dem Boulevard des Lebens,
Auf der Gosse hohem Rand,
War umringt von tausend Toren, deren Ohren
Sich mir zugewandt.



Und sie hörten meinen Schrei,
Schrien auch und dachten sich dabei:
Nein, es ist noch nicht zu spät!
Wenn wir nur die Angst zerstör`n,
Wenn wir schrei`n aus1000 Kehlen,
Muß uns sicher jemand hören!
So ein Schrei ...

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